Inhalt Was wächst Wo? Was blüht Wann?

Heil- und Würzpflanzen

Schwarzer und Weißer Senf, Brassica nigra (L.) Koch. und Sinapis alba L.

Mosterkraut - Keek - Keetjen - Senfsaat

Heimat: Mittelmeerküsten und vom Balkan bis Tibet und Indien.

Vorkommen: Beide Arten werden in vielen Kulturländern der gemäßigten Zone feldmäßig angebaut. Der Weiße S. ist stellenweise unter der Saat, der Schwarze S. in Ufergebüschen verwildert.

Familie: Kreuzblütler

Blütezeit: Juni bis in den Herbst

Kennzeichen: Beide Senfarten sind einjährige Kräuter mit wechselständigen kurzgestielten Blättern, die im unteren Teile der Pflanzen leierförmig fiederteilig oder fiederlappig, im mittleren und oberen einfach und ungeteilt sind. Die goldgelben 4zähligen Blüten stehen in verlängerten Trauben; die Früchte sind längliche, zweiklappig aufspringende, ungegliederte Schoten mit schwarz- oder gelbschaligen kugeligen Samen.

Verwendete Teile: Die Samen, die bekannten Senfkörner.

Erntezeit: Ab Ende Juli.

Anwendung zu Heilzwecken: Zerstoßene Senfkörner entwickeln nach dem Befeuchten mit Wasser ein stechend riechendes, scharf schmeckendes, die Haut und die Schleimhäute reizendes ätherisches Öl. Die zerstoßenen Samen - vorzugsweise des Schwarzen Senfs - werden daher oft in Form von Senfteig oder Senfpflastern zu Auflagen oder von Senfspiritus zu Einreibungen bei Brust- und Rippenfellentzündung, Herzbeutelentzündung, Gelenk- und Nervenschmerzen, Rheumatismus, Hexenschuß und bei Störungen der Blutzirkulation verwendet.

Anwendung als Küchengewürz: Zum Würzen gibt man den milderen weißen Senfkörnern den Vorzug und fügt sie gerne an Fisch- und Fleischmarinaden oder muß sie beim Gurkeneinlegen zur Hand haben (Senfgurken!). Der Tafelsenf oder Mostrich ist Senfmehl, das mit gewürztem Essig oder saurem Weißwein angerührt worden ist.